Verein „NEUER START“ zu Mordfall Leonie

Nach dem Mord an Leonie haben wir beim Verein NEUER START sehr viele Fragen von Medien bekommen und versuchen, im Folgenden Antworten zu finden.

Was war unsere erste Reaktion auf den Mord an Leonie

Als wir mitbekommen haben, dass WIEDER ein Mädchen ermordet wurde, waren wir zutiefst schockiert, erschüttert und betroffen über den gewaltsamen Tod von Leonie! Einige von uns sind Eltern und andere werden bald Eltern und wir alle können keine Worte zu dieser furchtbaren Tat finden. Unser tiefstes Mitgefühl gehört der Familie des Mädchens!

Wir möchten uns auch an dieser Stelle ganz deutlich gegen jede Form von Gewalt und insbesondere auch gegen jede Form von Gewalt gegen Frauen aussprechen.

Wie hat die afghanische Community auf den Mordfall reagiert?

  • Die Community ist ebenso zutiefst erschüttert, schockiert und betroffen über den gewaltsamen Tod an dem 13–jährigen Mädchen Leonie.
  • Viele von uns mussten selbst Krieg, Terror, Gewalt und Ausgrenzung erleben und wir haben aus diesen Gründen in Österreich Schutz gesucht. Umso mehr können wir in dieser schmerzlichen Stunde mit der Familie von Leonie mitfühlen.
  • Viele von uns haben gebetet, dass die Nationalität der Täter nicht erwähnt wird, weil sie Stigmatisierung durch Politik und Gesellschaft fürchten.
  • Wir möchten Politik und Gesellschaft dazu aufrufen, nicht zu generalisieren und Menschen aufgrund ihrer Herkunft in einen Topf zu werfen.
  • Wir afghanischen Vereine in Österreich sind jetzt gefordert. Wir werden uns weiterhin für eine inklusive Gesellschaft einsetzen und daran arbeiten, dass Afghaninnen und Afghanen gut in Österreich ankommen und Fuß fassen können. Dazu brauchen wir allerdings auch mehr Unterstützung bei unserer Arbeit und Projekte im Bereich von Elternarbeit, Integration durch Sport, Emanzipation, Gewaltprävention. 

Soll man afghanische straffällige Staatsbürger schneller abschieben, um noch mehr Gewalt zu verhindern?

  • Wir haben absolut kein Mitleid, wenn sich herausstellt, dass die drei Verdächtigen schuldig sind. Das Problem mit Abschiebungen ist aber oft, dass gerade gut integrierte Geflüchtete, die z.B. eine Lehre machen, abgeschoben werden. Und dann gibt es noch die Ebene in Afghanistan: Gerade Gewalttäter werden in einer der Terrormilizen in Afghanistan Aufnahme finden und dann töten oder vergewaltigen sie dort. Das ist keine Lösung, da vertrauen wir dem österreichischen Rechtsstaat mehr und wünschen uns eine entsprechende Bestrafung in Österreich. 

Wie sind unsere Erfahrungen im Verein mit jungen Afghanen? 

Durch unsere Arbeit durften wir sehr viele engagierte, motivierte und integrationswillige Menschen kennenlernen, welche uns als ehemaliger Geflüchtete, Freiwillige, Östereicher*innen und Mitglieder des Vereins NEUER START immer wieder fasziniert und die in Zukunft einen positiven Beitrag in Österreich leisten werden. 

Trotz teils geringer Integrationsförderung, haben viele es geschafft, eine Lehre, Matura oder ein Studium zu machen, andere haben Arbeit in unterschiedlichsten Bereichen wie Lieferung, Putzen, Ernte gefunden und erledigen auch Arbeit, die Einheimische teils nicht mehr machen wollen. 

Foto: pixabay

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